Gleitmittel werden seit Tausenden von Jahren benutzt. In unserem heutigen Artikel möchten wir euch die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gleitmitteln näher bringen. Wie fühlen sich unterschiedliche Gleitmittel an? Welche sind Kondomgeeignet? Anhand unserer Erfahrungen mit Gleitgels und Gleitcremès möchten wir euch zeigen, welches Gleitmittel unserer Meinung nach das Beste ist. Dabei unterscheiden wir je nach Anwendungsfall und zeigen auf, in welchen Anwendungsfall bestimmte Gleitmittel geeignet sind und in welchem nicht.
Inhalte
- Vorteile von Gleitmitteln
- Mit Kondom oder ohne
- Gleitmittel und Kinderwunsch
- Gleitmittel für Allergiker (Hypoallergen)
- Unterschiede bei den Gleitmitteln
- Wasserbasierte Gleitmittel
- Sterile Gleitmittel
- Vaseline
- Backfett, Butter
- Bodylotions
- Mineralische Öle (Babyöl)
- Speiseöle
- Silikon
- Gleitmittel & Sexspielzeug – Achtung!
- Gleitmittel & Schadstoffe
- Gleitmittel selber herstellen
Vorteile von Gleitmitteln in der Sexualität
Es gibt wissenschaftliche Studien zu der Nutzung von verschiedenen Gleitmitteln. Eine besonders aufschlussreiche Studie wurde von Debra Herbenick, Michael Reece et al. durchgeführt. Diese ist 2011 erschienen in „The Journal of Sexual Medicine, Band 8″.
Zusammenfassend lässt sich festhalten:
Die sexuelle Befriedigung wurde durch den Einsatz von Gleitmitteln signifikant verbessert. Die Orgasmusfähigkeit mit Gleitmitteln ist ebenso verbessert. Am verträglichsten waren wasserbasierte Gleitmittel. Diese wurden von den Probanden auch beim Analverkehr als am Besten eingestuft. Beim vaginalen Verkehr wurden wasserbasierte und silikonbasierte Gleitmittel bevorzugt.
Gleitmittel bei Verwendung mit einem Kondom
Die allermeisten Kondome bestehen aus Naturkautschuk bzw. Latex. Nahezu alle Kondome ohne den Aufdruck Latexfrei bestehen aus diesem Material. Alle anderen bestehen in der Regel aus Polyurethan bzw. Polyisopren, beides Kunststoffe. Diese Materialien sind allesamt geeignet vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen und Schwangerschaften zu verhindern. Allerdings weisen alle von Ihnen unterschiedliche Beständigkeiten gegen Öle, Fette, Silikone und Säuren auf.
Latexkondome – Naturkautschuk-Kondome
Kondome aus Latex bzw. Naturkautschuk dürfen nicht mit Öl- oder Fetten benutzt werden. Geeignet sind Latexkondome nur in Verbindung mit wasser- und silikonbasierten Gleitmitteln.
Kunstharz AT-10 Kondome
Diese extrem dünnen an Plastikfolie erinnernden Kondome sind in der Regel mit allen herkömmlichen Gleitmitteln kompatibel.
Polyurethankondome – Kondome aus Polyurethan
Man kann Kondome aus PU in der Regel mit allen Gleitmitteln verwenden. Sowohl Öl- als auch fetthaltige Gleitcremes können diesem Material nichts anhaben, ebensowenig Silikon oder Wasserbasierte Gleitmittel.
Polyethylenkondome – Kondome aus Polyethylen
In der Praxis relativ selten anzutreffen doch vorteilhaft ebenso wie PU Kondome sind auch Polyethylen-basierte Verhüterli in der Regel mit allen Gleitmitteln kompatibel.
Polyisoprenkondome – Kondome aus Polyisopren
Die Anwendung mit Öl- oder fetthaltigen Gleitmitteln ist noch nicht ausreichend erforscht ansonsten aber kompatibel mit silikon- und wasserbasierten Gleitmitteln.
Nitrilkondome / Femidom – Kondome aus Nitrilkautschuk
Die Anwendung mit Öl- oder fettbasierten Gleitmitteln sollte möglich sein, denn Nitrilkautschuk ist sehr beständig gegen diese Stoffe. Allerdings ist bislang wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt, inwiefern die Empfängsnisverhütende Eigenschaft durch Fett- oder Ölhaltige Gleitmittel beeinträchtigt werden könnte. Wasserbasierte Gleitmittel können hingegen bedenkenlos genutzt werden.
Gleitmittel bei Kinderwunsch
Die Mobilität von Spermien kann durch die Wahl des Gleitmittels sowohl positiv als auch negativ beeinflusst werden. Es gibt empfängnissteigernde Gleitmittel die einen für Spermien optimalen pH-Bereich aufweisen.
Der optimale pH-Bereich für das männliche Sperma liegt laut der wissenschaftlichen Studie von D. Edwards und N. Panay zwischen einem pH-Wert von 7,2 und 8,5. Darunter, insbesondere ab Werten unterhalb 6 pH werden die Spermien bereits am Vorankommen gehindert.
The negative consequences on sperm motility and viability may be attributed to the presence of constituents, such as glycerine, which can damage the flagellar membrane of sperm (62) and profoundly inhibit sperm motility (59), and the non-physiological pH and/or osmolality of certain lubricants. The optimum pH for sperm migration and survival in cervical mucus is 7.2–8.5 (63), and a reduction in sperm motility is observed at pH levels below 6 (64).
Quelle: Studie von D. Edwards und N. Panay
Spezielle Gleitmittel für Paare mit Kinderwunsch
- Ritex Kinderwunsch Gleitmittel * (Amazon)
- Conceive Plus * (Amazon)
- Ardo Ferti-Lily
Dem Thema Kinderwunsch und Gleitgelverträglichkeit haben wir uns zudem in einem weiteren Artikel angenommen: Gleitgele bei Kinderwunsch
Spermizide Gleitmittel (Empfängnisbehindernd – nicht verhindernd!)
Darüber hinaus gibt es spermizide Gleitmittel, die die Mobilität von Spermien verringern. Diese sind jedoch kein Ersatz für eine reguläre Verhütungsmethode. Spermizide Gleitgele können höchstens als Zusatzschutz betrachtet werden, der das Risiko einer möglichen Schwangerschaft verringert, z.B. falls ein Kondom reisst.
Gleitmittel für Allergiker (Gleitmittel Allergie)
In Gleitmitteln sind z.T. viele Zusatzstoffe enthalten. Das fängt bei den Schmierstoffen an, geht über Parfüme und Aromen bis hin zu medizinisch wirksamen PEG Derivaten, die die Haut durchlässiger machen (sollen). Eigentlich haben die meisten Zusatzstoffe nichts in Gleitmitteln verloren.
Gerade für Allergiker sind viele Gleitcremes und Gleitöle daher nicht geeignet. Wer sensibel auf diverse Inhaltsstoffe reagiert, hat die Möglichkeit auf Allergiker freundliche Gleitgele zurück zu greifen.
Auf dem Markt beliebt ist z.B. das Produkt „Personal Lubricant“ * (Amazon) von Yes. Ein organisches, veganes und hypoallergenes Gleitmittel, das speziell für Allergiker und Freunde Ökologischer Produkte hergestellt wird. Es darf als Naturkosmetik verkauft werden und unterliegt somit strengen Richtlinien.
Unterschiede Gleitmittel, Gleitcremé & Gleitgel
Gleitmittel auf Ölbasis
Diese Art von Gleitmittel ist sehr gut geeignet zur Selbstbefriedigung. Beim Liebesspiel zu zweit gibt es dagegen wichtiges zu beachten. Gleitmittel auf Ölbasis bilden einen Film auf der Haut und ziehen nur langsam ein. Deshalb muss man diese nur selten erneut auftragen. Dazu kommt ein sehr intensives und intimes Gefühl bei der Benutzung. Man fühlt sich seinem Partner sehr nahe ohne das ein überreizendes Gefühl entsteht, wie es teilweise bei Wasserbasierten Gleitgels möglich ist.
- Geeignet für Kondome aus Polyethylen oder Polyurethan
- Geeignet für Sexspielzeug aus Glas, Metall, PVC, Keramik sowie Acryl
- Geeignet für die Nutzung in Badewanne und Dusche
- Ziehen nur langsam ein
- Meistens frei von Konservierungsstoffen
- Kein glitschiger Film
- Gut mit Seife abwaschbar
- Nicht geeignet für normale Kondome (Latexkondome)
- Nicht geeignet für Sexspielzeug aus Silikon oder TPE (In der Praxis vernachlässigbar)
- Hinterlassen Flecken auf Kleidung bzw. Textilien
Gleitmittel auf Silikonbasis
Silikonbasierte Gleitgele sind sehr gut geeignet für die Selbstbefriedigung. Auch bei Analverkehr oder dem Fisting sind diese Öle sehr beliebt. Die Gleitmittel auf silikonbasis bilden ebenfalls einen Film auf der Haut und ziehen kaum ein. Dadurch reichen geringe Mengen für langanhaltenden Spaß. Allerdings sind silikonbasierte Gleitgmittel nicht für die Verwendung mit vielen Sexspielzeugen geeignet. Auch bei Kondomgebrauch gelten Einschränkungen. Bitte die jeweiligen Herstellerangaben zur Kondomverträglichkeit beachten.
- i.d.R. geeignet für normale Kondome aus Naturkautschuk/Latex (Herstellerangaben beachten)
- Geeignet für Sexspielzeug aus Glas, Metall, PVC, Keramik sowie Acryl
- Geeignet für die Nutzung in Badewanne und Dusche
- Hält sehr lange an
- Kein einziehen in die Haut
- Klebt nicht, kein Geglibber
- Fettfrei, i.d.R. 100% synthetisch und Keimfrei
- Meistens Duft- und geschmacksneutral
- Nicht geeignet für Sexspielzeug aus Silikon oder TPE (Silikone greifen die Oberflächen an)
Gleitmittel auf Wasserbasis
Wasserbasiertes Gleitgel wird von den meisten Menschen bevorzugt, da es sowohl in Verbindung mit Kondomen als auch mit Sextoys die wenigsten Komplikationen macht. Gleitmittel auf Wasserbasis haben aber auch entscheidende Nachteile. Bis auf wenige Ausnahmen hinterlassen wasserbasierte Gleitgels einen klebrigen bis glibberigen Film auf der Haut, der sich nur mühsam und mit viel Wasser und Seife abwaschen lässt. Außerdem hält wasserbasiertes Gleitmittel nicht lange und zieht schnell ein bzw. verliert seine Feuchtigkeit. Es muss daher oft mehrfach aufgetragen werden.
- Geeignet für alle Kondomarten (Latex, Polyethylen oder Polyurethan)
- Geeignet für alle Sexspielzeuge
- Fettfrei
- Nicht geeignet für die Nutzung in Badewanne oder Dusche
- Hält nicht lange an, trocknet schnell aus
- Glibberiges Gefühl
- Lässt sich nur schwer abwaschen
- Teilweise schlechter Geschmack
- Oft künstlicher Geruch
Sterile Gleitmittel / Steriles Gleitgel
In bestimmten Nutzungsszenarien sind sterile Gleitmittel Pflicht. Das gilt zum einen bei empfindlichen Personen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Hier darf man Bakterien oder Pilzen keinen Nährboden liefern weshalb bestimmte pflanzliche oder organische Gleitmittel ausscheiden. Zum anderen gilt es bei speziellen Spielarten auch für gesunde und an sich vitale Menschen.
Hier finden Sie eine Übersicht uns bekannter steriler Gleitmittel
Unterschiedliche Gleitmittel auf Öl- bzw. Fettbasis
Vaseline als Gleitcreme
Vaseline ist im Vergleich mit anderen Gleitmitteln eher zäh, wird aber bei Körpertemperatur zunehmend gleitfreudiger. Die Viskosität ist wesentlich höher als bei anderen Gleitmitteln, im Umkehrschluss ist die Fluidität niedriger. Dadurch hält Vaseline lange an den betreffenden Körperteilen und spendet lange Gleitfreude. Hochwertige Vaseline ist dermatologisch unbedenklich für die Haut. Vaseline verstopft nicht die Poren. Es spendet der Haut Feuchtigkeit und schützt diese z.T. auch vor dem Eindringen fremder Partikel und Substanzen. Es handelt sich dabei um ein künstliches Produkt, das aus festen und flüssigen Kohlenwasserstoffen hergestellt wird. Sogenannte iso-Paraffine und Olefine bilden den Hauptbestandteil.
Achtung: Nicht gut verträglich mit Latex-Kondomen!
Backfett, Butter, Margarine als Gleitmittel
Fette sind als Gleitmittel schon lange im Einsatz. Besonders gut geeignet sind Sie aber nicht. Das liegt an der organischen Herkunft und da sie als potentieller Nährboden von Mikroorganismen und Keimen dienen können. Für penetrativen Sex daher denkbar ungeeignet, da man diese Gleitmittel nicht rückstandslos wieder heraus bekommt. Außerdem greifen Fette Latex-Kondome an und beschädigen deren Oberflächenstruktur.
Bodylotion als Gleitmittel
Manche Paare schwören darauf Bodylotions als Gleitcreme zu verwenden. Wir halten davon gar nichts. Aufgrund der vielen Zusatzstoffe in Bodylotions sind diese beim Einsatz auf Schleimhäuten ein No-Go. Es können allergische bzw. Unverträglichkeitsreaktionen auftreten und sich Hautprobleme ergeben. Desweiteren greifen die meisten Bodylotions Kondome an.
Mineralische Öle (Babyöl) als Gleitmittel
Wir haben schon viel Erfahrung mit Mineralölen als Gleitmittel gemacht. Dazu zählen alle Paraffinhaltigen und Parafinbasierten Öle wie z.B. auch Babyöl und viele Massageöle. Während diese Öle nur schwer einziehen, bieten Sie lange Gleitfreude und hervorragende Schmiereigenschaften. Der einzige Nachteil: Man sollte Sie nicht in Kombination mit herkömmlichen Kondomen benutzen.
Speiseöl als Gleitmittel
Speiseöle werden in der Regel aus Pflanzenfasern gepresst. Es handelt sich also um organische Öle. Man sollte Sie nicht intern anwenden um keinen Nährboden für Bakterien und Keime zu schaffen. Äußerlich angewandt erfüllen diese aber durchaus Ihren Zweck, sofern man Sie anschließend mit Wasser und Seife wieder abwäscht, bekommt man i.d.R. keine Probleme mit der Haut.
Erfahrungen mit ölbasierten Gleitmitteln
Ich bzw. wir haben schon oft Öle als Gleitmittel bzw. Gleitöl benutzt. Auch wenn wir mit einem Kondom zusammen schlafen, also verhütet haben, kam desöfteren Babyöl mit einem Kondom in Berührung. Passiert ist nie etwas.
Allerdings haben wir auch nie Öl als Gleitmittel auf das Kondom bzw. innerhalb der Scheide aufgetragen. Das Öl kam dabei lediglich beim Vorspiel zum Einsatz. Allerdings bleibt es dabei natürlich auch an Händen etc. zurück. Weshalb ein Kondom dann spätestens beim Überziehen kontaminiert wird. Dass ein Kondom dadurch porös geworden ist konnten wir nie feststellen. Ich schätze das hierbei eine längere Einwirkdauer in Kombination mit mechanischer Beansprachung notwendig ist, um die Schutzwirkung eines Kondoms vollständig aufzuheben.
Abgeraten wird allerdings ausdrücklich davon, da Untersuchungen ergeben haben dass die Dehnfähigkeit von Latexkondomen bei Exposition mit Ölen und Fetten stark abnimmt, bzw. es z.T. auch durchlässig wird für Viren oder Spermien.
Silikon als Gleitmittel
Silikonbasierte Gleitmittel haben drei große Vorteile gegenüber Öl- als auch gegenüber wasserbasierten Gleitgel. Silikon Gleitgel hält bedeutend länger als Gleitgele auf Wasserbasis und ist zudem Kondomfreundlich im Gegensatz zu den Öl basierten Mitteln. Damit vereint Silikon die besten Eigenschaften in einem Produkt.
Während wasserbasierte Gele insbesondere bei äußerlicher Anwendung (Vorspiel) immer neu befeuchtet oder gar gänzlich neu aufgetragen werden müssen, bleiben die silikonbasierten Gleitmittel auch nach vielen Minuten noch flutschfreudig.
Auch was die Verwendung mit Kondomen angeht, muss man sich keine Gedanken machen. Sie sind mit allen oben aufgeführten Kondomvarianten verträglich. Mit Gleitgel auf Silikonbasis kann man direkt vom Vorspiel zum eigentlichen Akt übergehen ohne sich Gedanken über mögliche Verhütungsrisiken machen zu müssen.
Ein weiter Vorteil von silikonbasierten Gleitmitteln: Es müssen keine Konservierungsstoffe zugefügt werden, wie bei wasserbasierten Gleitmitteln.
Zu den Nachteilen von silikonbasierten Gleitmitteln gehören gelegentliche Hautunverträglichkeiten bei empfindlichen Personen. Auch ist Silikon kein natürliches Gleitmittel, weshalb manche lieber zu einem organischen Gleitmittel auf ökologischer Basis greifen.
Gleitmittel und Sextoys – Was Sie wissen sollten
Keine Bedenken bei Gleitgel auf Wasserbasis: Wasserbasierte Gleitmittelchen sind i.d.R. mit allen Materialien kompatibel, aus denen Sexspielzeug hergestellt wird. Aus unserer Erfahrung heraus hat sich dies bestätigt, es gab kein Sexspielzeug dass sich nach Verwendung mit Wasserbasierten Gleitgelen verändert hat. Auch Verfärbungen fanden keine statt.
In Kombination mit Sexspielzeugen kam bei uns auch oft Öl (Babyöl) zum Einsatz. Silikonbasierte Sextoys haben dadurch bei uns niemals Schaden genommen. Auch Spielzeug auf TPE Basis hat im Regelfall keine sichtbaren Schäden durch die Verwendung von Ölen genommen, sofern diese immer direkt nach Gebrauch mit Seife und warmen Wasser abgewaschen wurden. Nur bei einem Sexspielzeug hat sich die Oberfläche verändert und ist dadurch eingerissen.
Achtung bei Ölen: Es hat aber sicher einen Grund warum die Hersteller von Sexspielzeug die Nutzung von Ölen und Fetten in der Regel nicht empfehlen, sondern stattdessen auf wasserbasierte Gleitmittel verweisen. Ich denke spätestens bei Langzeitgebrauch bzw. wenn man die Fette oder Öle nach der Benutzung auf dem Material belässt, wird sich die Struktur dieses zum Nachteil verändern.
Achtung bei Silikonen: Silikonbasierte Gleitgele sind nicht in Verbindung mit Sextoys aus Silikon geeignet. Das Silikonöl kann die Oberfläche der Sexspielzeuge angreifen und führt bei häufigerer Anwendung zu brüchigen bzw. spröden Oberflächen.
Gleitmittel Inhaltsstoffe und Schadstoffe in Gleitmitteln
In Industriell hergestellten Gleitmitteln können unter Umständen Schadstoffe enthalten sein, die über die Haut bzw. Schleimhaut aufgenommen werden können. Im Jahr 2018 hat Oekotest Schadstoffe festgestellt (Testergebnis hinter Paywall). In mehreren Proben der Gleitmitteln waren Schadstoffe enthalten. Dabei gefunden wurden sowohl Schadstoffe in Gleitgelen (4x PEG- bzw. PEG-Derivate) sowie 1x aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) in einem Öl, das hauptsächlich aus Parrafin bestand. Im aromatische Kohlenwasserstoffe gelten als krebserregende Schadstoffe und sollten in einem solchen Produkt nicht vorhanden sein. Silikon selbst hingegen, gilt in einem Gleitmittel nicht als Schadstoff. Die meisten Menschen vertragen Silikon problemlos. Bei empfindlichen Individuen kann sich aber auch Silikon negativ auf die Haut auswirken.
Gleitmittel selbst herstellen
Es gibt einfache Rezepte um selbst Gleitgel herzustellen. Wir haben einige Rezepte für die Gleitmittel Herstellung in einem separaten Artikel für euch zusammengefasst: Gleitmittel selber machen (Rezepte). Es geht ganz einfach und macht Spaß, nicht nur bei der Produktion sondern auch beim benutzen 😉
Schöner Artikel. Leider haben sich zwei Fehlerteufelchen eingeschlichen:
1) Unter „Vaseline als Gleitcreme“ steht: „Die Viskosität ist wesentlich niedriger als bei anderen Gleitmitteln.“. Richtig muss es heißen: „Die Viskosität ist wesentlich höher als bei anderen Gleitmitteln.“.
Wikipedia:
„Die Viskosität bezeichnet die Zähflüssigkeit oder Zähigkeit von Flüssigkeiten und Gasen (Fluiden). Je höher die Viskosität ist, desto dickflüssiger (weniger fließfähig) ist das Fluid; je niedriger die Viskosität, desto dünnflüssiger (fließfähiger) ist es.“
2) Unter „Vorteile von silikonbasierten Gleitmittel“ steht nicht „normale“, sondern „ngleitmittel-auf-wasserbasis-wasserbasierte-gleitgeleormale“ 😉
Danke Ralf, das war ein super Feedback und hilft uns 🙂
Ich werde die Fehler gleich verbessern. Freut mich auch, dass Dir der Artikel gefallen hat. War viel Arbeit dies alles zu recherchieren aber hat mir auch selbst einige neue Erkenntnisse gebracht!
LG